Diese Frage lasse ich genau so stehen, wer diesen Beitrag liest, selber in Zürich war oder aber zu dem erlauchten Kreis von Personen gehört die an den Autosalon "Genf" in Katar geflogen sind dürfen diese gerne in der Kommentarsektion beantworten.
Was die Auto-Zürich auf jeden Fall ist: Ein schöner und kompakter Event in einer hübschen Location, gepaart mit interessanten Ausstellern und Exponaten, die so manches grosse und kleine Kinderherz höher schlagen lassen.
Welcher Autoliebhaber hat nicht auch schon mal davon geträumt, in einem Aston Martin an der Côte d'Azur dem Sonnenuntergang entgegenzufahren, und sich an einer Bar mit Meerblick den hart verdienten Wodka-Martini zu bestellen: Geschüttelt, nicht gerührt, versteht sich.
Oder aber in einer kalten Nacht bei strömenden Regen über die Neon durchfluteten Autobahnen Tokios zu fahren, während der Flammen speiende RB-26 Motor eines Nissan GTR-R34 zu Hochtouren anläuft und dabei Geräusche macht, die gestandene Männer Kichern lässt wie einen Haufen Teenager beim ersten "Nahtanz" in der Jugenddisco.
Diese zugegebenermassen eher persönlichen Tagträume sind doch oftmals die Triebfeder, um sich über Jahre jeden tag den Allerwertesten aufzureissen, um sich den Traum vom Kauf "des" (hier an persönliche Präferenz denken) Autos zu erfüllen. Die Organisatoren der Auto-Zürich haben es meiner Meinung nach gut verstanden und umgesetzt, diese Tagträumereien zu wecken und in einem positiven Sinne mit den Emotionen der Besucher zu spielen.
Einer der Fahrzeughersteller, der dieses Konzept ebenfalls wunderbar verstanden hat, ist Hyundai. Ich wünsche mir wirklich, dass aus dem N-Vision 74 Concept ein Fahrzeug entwickelt wird, das wir in ähnlicher Form auf den Strassen sehen werden. Wenn es Hyundai dabei schafft seine grossen Stärken wie Zuverlässigkeit und dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis beizubehalten, werde ich mir sofort einen Vokuhila schneiden lassen, das Hawaii Hemd montieren und mit Rick Astleys "never gonna give you up" in die Ferne davon fahren.
Was gehört ebenfalls zu einer guten Messe? Die Kuriositäten, die total überzogenen Konzeptstudien und die Dinge, von denen Mann nicht wusste, dass sie existieren. Auch hier gab es einige sehr interessante Fahrzeuge zu sehen. Ich als bekennender nicht Peugeot Fan muss zugeben das bei diesem Konzeptfahrzeug definitiv einige Cyberpunk Vibes aufgekommen sind, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann das Interieur für den rücken normaler Menschen konstruiert wurde.
Der Hauptgrund für meinen Besuch an der Messe war jedoch der Final bzw. das Race of Champions der Swiss Simracing Series. Und natürlich um zu sehen, welche Hersteller von Simulatoren ihre Hardware mit im Gepäck hatten. Ein grosses Dankeschön geht an Wani Finkbohner dem Geschäftsführer von Racingfuel-Simulators und der Racingfuel-Academy der mir die Tickets für die Messe zur Verfügung gestellt hat, und dessen Simulatoren mitunter zu dem besten gehört, was in der Schweiz produziert wird.
Die Rennen waren sehr spannend anzusehen dank des wirklich toll gemachten Streams auf dem grossen Monitor, die Moderation wurde sehr gut umgesetzt, war angenehm zum Zuhören und hatte die richtige Portion pepp und Humor. Das Niveau der Fahrer ist mittlerweile auf einem ganz anderen Level als es dies noch vor der Pandemie war und Mann merkt, dass auch hier in der Schweiz der Sport als solcher am Wachsen und Gedeihen ist. Nächstes Jahr werden wir sicherlich auf und nicht nur neben den Simulatoren dabei sein, genügend Trainingszeit vorausgesetzt ;-)
Die Auto-Zürich als Event war für mich sehr viel angenehmer als der letzte GIMS den ich besucht habe. Ja auch hier sind die Preise für alles Ess- und Trinkbare komplett überzogen und fernab normaler Gedankengänge, aber abgesehen davon ist die Veranstaltung durch die geringere Grösse, dem gefühlt besseren gesamt Konzept und des Spagats zwischen Neu und Alt aus meiner Sicht definitiv der bessere "Salon". Ich bin gespannt, ob wir in absehbarer Zeit vom ZIMS reden werden, und freue mich bereits auf die nächste Ausgabe.
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